04.12.2024 12:43

Barbarazweige

Eine meiner liebsten Traditionen im Winter ist das Schneiden von Barbarazweigen. Dabei bringt man zum Winterbeginn einen oder mehrere Zweige (mit Knospen) ins Warme, welche dann etwa drei Wochen später für kurze Zeit aufblühen. Das zu beobachten ist immer wieder faszinierend - und auch skurril, so ein Blühen, Mitten im Winter … 

 

Barbarazweige schneiden - wann und wie

Geschmückte Zweige von Obstbäumen als Barbarazweige
Geschmückte Zweige von verschiedenen verwilderten Obstbäumen als Barbarazweige.

Traditionell werden Barbarazweige zum Barbaratag am 4. Dezember geschnitten. Die Hoffnung ist, dass sie dann genau zu Weihnachten blühen. Mitunter werden die Zweige auch weihnachtlich geschmückt.

Auf einen genauen Tag zu achten, ist aber optional. In den letzten Jahren erinnerte ich mich meist mit dem ersten eiskalten Wind daran, Zweige zu schneiden - etwa Mitte November bis Anfang Dezember. Die Zweige blühten dann im Laufe des Dezembers. In diesem Jahr habe ich die Zweige tatsächlich am 4. Dezember geschnitten - als Mitbringsel für die jahreszeitliche Schreibstunde - und der Zweig, eine Magnolie, blühte schließlich am 23. Dezember.

Zum Schneiden verwende ich eine Schere, idealerweise eine Gartenschere oder ähnliches. Von zwei, drei unterschiedlichen Bäumen schneide ich je einen kleinen Zweig. Am liebsten nehme ich dabei verschiedene Arten, um ganz unterschiedliche Blüten zu haben. Wichtig ist, dass an dem Zweig gut ausgebildete (pralle) Knospen vorhanden sind. Diese werden von den Bäumen und Sträuchern bereits im Sommer und Herbst für das kommende Jahr gebildet und schlummern den Winter über, bis ihnen die Umgebung den richtigen Impuls gibt. Genau das tun wir, indem wir die Zweige ins Haus holen.

 

Welcher Baum eignet sich? 

Blühende Magnolie am 23. Dezember.

Typische Zweige für diesen Brauch sind die von Obstbäumen. Aber auch Birke, Haselnuss, Rosskastanie, Weide, Holunder, Forsythie und andere können sich eignen. Besonders üppig blüht die Magnolie.

Es ist natürlich zu bedenken, dass jede fehlende Knospe eine Blüte und Frucht weniger am Baum bedeutet. Es macht also Sinn an Stellen zu schneiden, die sowieso geschnitten werden sollen oder auch verwilderte Obstbäume zu wählen.