04.12.2024 19:28

Zimt und Feuer

Irgendwann und irgendwie hatte sich der Gedanke an Apfelküchlein zwischen meine Hirnwindungen gedrängt und hartnäckig dort festgesetzt. Vermutlich waren es der kalte Winterwind und der Nachhall der Kinderstimmen gewesen, auf dem Weg nachhause von meiner Arbeit als Lernbegleiterin, die die verblasste Erinnerung nach oben ins Bewusstsein geholt hatten. 

Erinnert an Grüntee & Zitrone: Tee aus Tannennadeln und Brombeerblättern.

Wie lang war es her, dass wir mit zimtsüßen Fingern ums Feuer gestanden waren? Die Kinder und Jugendlichen, die Pädagog:innen, FSJler:innen und ich - die Praktikantin. Selten hatten wir alle Zutaten dagehabt, die für Pfannkuchenteig Sinn ergeben und manchmal rührte ich die dickflüssige Masse nur aus Mehl, Milch und Zimt an, aber immer brieten wir sie in einer riesigen, gusseisernen Pfanne über dem Feuer. Vorsichtig, damit kein Öl ins Feuer spritzte, legte ich Scheibe für Scheibe in die Hitze, während sich rundrum Ungeduld und Vorfreude türmten. 

Apfel. Zimt. Feuer. 

Tagelang hallten die Erinnerungen und Gelüste nach. 

Zimtige Apfelküchlein vom Feuer.

Dann, an einem Sonntagnachmittag, packten wir den selbstgebauten Hoboofen ein, eine Pfanne, Äpfel, zimtigen Teig, Teller und so weiter, und fuhren zu einer Feuerstelle im Wald. 

Das wenige Brennholz, das wir brauchten, für Apfelküchlein und Tee, samelten wir rundrum. Ein Hoboofen ist nämlich etwas ganz Wunderbares. Nicht nur dass man kaum Holz braucht (kleine und mittlere Äste reichen), sondern er erzeugt auch sehr schnell gute Hitze - perfekt, wenn sich daneben Ungeduld und Vorfreude türmen …